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Meine persönlichen Vorfahren


Eine der zahlreichen Gülpen-Familien. Zum Beispiel also hier meine Vorfahren.  Mein Vater ist - das Nesthäkchen!

In dieser Geschichte geht es um die Geschwister meines Vaters. Unten sehen wir alle vier Brüder, die am „Samstag, den 2.2.57 ihrer Schwägerin Tinna ein Geburtstagsständchen“ singen. Für den Wohlklang sorgten die vier verschiedenen Gesangsstimmen – von Tenor bis Bass!

Von links:   Winand,     Heinrich,  Peter und  Josef Gülpen. 

Vaters Geschwister mit Schwägerinnen und Schwagern trafen sich oft und gerne, jeder Namenstag und Geburtstag, Hochzeiten und Kommunion wurden gefeiert. Kriegsopfer waren im persönlichen Umfeld kaum zu beklagen gewesen und so gab es in der Nachkriegszeit oft Anlass, zusammenzukommen – aber auch davor, wie dieses Foto von 1942 beweist. An den Gülpen's sind immer schon Schauspieler verlorengegangen: Hier wird gerade demonstriert, wie quasi ein Kaiserschnitt ablaufen könnte...


Über die Verwendung des Teppichklopfers muß spekuliert werden...

Unvergessen sind die Sketche, die bei den Feiern aufgeführt wurden. Vater und einige seiner Geschwister und Schwager hatten jeweils einen Theaterkoffer voller Klamotten, Schminke und Utensilien dabei. Der Flur wurde dann kurzfristig zur Künstler-Garderobe umfunktioniert. Nach Kaffee und Kuchen gings los: Gespielt wurden volkstümliche Szenen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Stoff war derb und das Zwerchfell wurde auf harte Prüfungen gestellt! Aber manchmal blieb einem auch der Atem stehen, wie in dieser Szene von  „Die zwei Mööje“: Zwei ewig dienstmüde Soldaten werden auf dem Schlachtfeld erschossen und können vor lauter Trägheit nicht umfallen.

(Plattdeutsch) 1) Enn unser Strohs do het et schwer gebrannt. De Noberschaft kom angerannt. Do finge mir ahn ze expliziere, anstatt de Feuerwehr ze alamiere. (Refrain:) Denn doför send wir zwei ze mööt, denn doföör send wir zwei ze mööt.

2.) De Wenk ress uns de Hot vom Kopp, un wirbelt en de Stroß erop. Demm no ze lofe, vel uns net enn, wenn de Wenk sich drient, kütt her von selver wieder ömm! (Refrain). -  3.) Wir kome no Hus, janz schwer bezecht, un stonde zum schlofe jon für unser Bett. Do schlofe mer en. Un als mer wote wach, do stellte mer fest, wir stunde de janze Nach. (Refrain:) Ietsch en et Bett ze lege, vel uns net en: Denn doför sent wir zwei ze mööt! - 4.) Sold uns ens einst en schöne holde Maid bejleite en de Kerch im Huchzitskleid, dat wör jeweß: De Bruut, de ärgeret sich schwatz, denn dat Jawort kresche für net öffer et Haz. (Refrain). -  5.) Mir zwei wote zum Soldat gemaht, doch op der Musterung hät der Arzt jesaht: Üsch zwei ze nämme, wör en Sönd, denn met üsch zwei mer nie enge Kreg gewönne könnt. (Refrain). -  6.) Un stünden wir einst im Gefecht, un tröf eng Kowel uns medden en et Häz, dann wöre mer dut. Met allem dran un dröm. Un jlöft et uns: Wer vele doch net öm! (Refrain). (Foto: Wir zwei Vettern haben diesen Liedvortrag unserer Väter Jahrzehnte später nachgestellt).


Beim folgenden Stück wird die damalige Rezessionszeit persifliert: Beim  „Barbier“ werden gleich drei Kunden mit nur einer Portion Schaum eingeseift und sind dabei in ein gemeinsames Kopfgestell eingeklemmt. Die „Kunden“ meutern, stehen auf und der bis dahin ahnungslose Kleine in der Mitte, aus dem Publikum geholt, baumelt hilflos in der Luft. Ein Brüller für die schadenfrohe Gesellschaft! (Foto 1955).


Hier fliegen die Fetzen!

Eine Tradition wurde jedes Jahr gepflegt, und das war die Zusammenkunft nach der Weihnachtsmesse am 1. Feiertag. Alles, was Gülpen hieß oder verschwägert war, versammelte sich auf dem Kirchplatz vor St. Balbina in Würselen-Morsbach. Man freute sich, aber auch uns Jüngeren bedeutete das Wiedersehen mit Cousinen und Vettern sehr viel. Der Pulk auf dem Platz wurde also immer größer und wenn endlich jeder jedem Frohe Weihnacht gewünscht hatte, setzte sich die Gülpens-Prozession in Bewegung. Die Erste von acht Stationen war wie immer bei Onkel Hein.


Heinrich Gülpen - hier einmal als Wilhelm-Busch-Geschichtenerzähler

An jeder Station wurden Wohnung, Weihnachtsbaum, Krippe und Geschenke in launischer Manier inspiziert, Weihnachtslieder gesungen, getrunken, Kekse gegessen, gealbert und dann ging’s zum Nächsten. Jeder Gastgeber reichte ein anderes Getränk, aber zum Glück lag zwischen den Familien-Stationen der eine oder andere Kilometer Fußweg, quer durch Würselen... 

So posierte man in den 30er Jahren vor dem Fotografen. Die sechs Geschwister Gülpen, von  links: Maria, Winand, Josef, Heinrich, Peter und Helena.


Während man zunächst beobachten mußte, daß sich in den Kreisen der Vettern und Cousinen die Reihen rasant lichteten, wollte es der Lauf der Dinge, daß auch die sechs Geschwister nicht mehr so wie bisher zusammenkommen konnten. Die sprichwörtliche Heiterkeit war dahin und man mußte einen Todesfall nach dem anderen beklagen.


Gülpen's mit Anhang Mitte der 50er Jahre (in unserem Schlafzimmer!!)

Der 80. Geburtstag von Heinrich Gülpen, dem Knappschafts-Ältesten, wurde dann am Teuterhof doch noch einmal groß gefeiert. Auf dem Foto gratuliert Heinrichs Schwester Maria ihrem Bruder. Vorne steht Vetter Willi: Der Würselener Bürgermeister wurde später Ehrenbürger. 


Ich denke, daß dieser Zweig einer Gülpen-Generation einerseits typisch war für wohl gen-bedingte Lebenslust der Gülpens, andererseits bei gerade diesen sechs Geschwistern besonders ausgeprägt war.


Das "Gülpen-Theater-Ensemble" bei Pumpermühle, in der Nachkriegszeit. Der Braunschweiger Hofschauspieler Herrmann van Gülpen (1866) - ja, den gab es wirklich - hätte seine Freude an diesem Laien-Team gehabt!

Ein Bild von den Gülpen-Vettern, die zum Vatertag gerne die Gegend unsicher machten. Ein ideales Ausflugsziel war Josef's Dienstwohnung Vicht-Dreieck der Stolberger Kleinbahn. Hinter einer Maske: Vetter oder Schwager: auf jeden Fall ein Heinrich!

Meine Familie

Das ist also meine Familie: Mein Vater, der auch auf diesem Foto Faxen macht, meine fröhliche Mutter und mein Bruder, der sprichwörtlich seinen schützenden Arm um mich legt. Mein Vater war das jüngste von sechs Geschwistern. Ich bin der jüngste von eigentlich drei Brüdern –Peter war als Kleinkind bereits gestorben, Günter hat uns 2009 verlassen. Der Jüngste soll ja nach alter Tradition das Familien-Stammbuch führen und er sollte vielleicht auch etwas für die Tradition tun. Gesagt, getan!

Und hier noch Fotos von Karl Ludwig Gülpen (*1867) und, zunächst, Maria Josefa Gülpen, geb. Keller (*1872, Foto). Kürzlich fand ich in einer Andenken-Kiste Oma Josefa's Abschluss-Zeugnis: Es bestand nur aus Einsen und Zweien! Beim neuerlichen Kramen in der Kiste fand sich dann auch die Original-Geburtsurkunde ihrer Mutter, also meiner Urgroßmutter, Maria Magdalena Queck von 1849. Ihr Vater war "Rauhermeister", wenn ich die alte Schrift gut entziffert habe. "Rauh" und später "rau" war der Begriff für Putz (Mörtel). Die Namen der Berufe Rauher und Rauhermeister sind in Vergessenheit geraten, im Aachener Raum waren sie durchaus häufig. 


Noch recht jung ist hier Grossvater Karl-Ludwig Gülpen (auf dem Foto von 1917 markiert). Ich glaube, im Hintergrund die alte Balbina-Kirche zu erkennen. Wer mögen wohl die Herren sein?

Grossvater Karl-Ludwig schrieb an seine Braut Josefa einen Liebesbrief - im Stil der damaligen Zeit!

Die Familien-Chronik  meiner Großeltern

Foto unten: Ausflug der Gülpens und Grotens in den Kölner Zoo, ca. 1952. Während ich herzhaft in das Marmeladen-Butterbrot der Patentante Lena beiße, schaut Martin, der spätere Schützenkönig von 1984, interessiert zu. Lenas Mann, Heinrich Dovermann, war besonders eng mit den Gülpen-Geschwistern verbunden. Sein Name findet sich in alten Städtenamen wieder, z.B. Dover. Es bedeutet: Am Wasser gelegen. Auch der in die Gülpen-Familie "eingeheiratete" Name Gelück hat einen alten Hintergrund: er kommt aus dem Limburgischen und heißt übersetzt natürlich "Glück". 


Hier feiern wir ausgelassen die Heirat von Maria mit ihrem sympathischen Holländer Pieter Flecken in Kerkrade.

Von GÜLPEN über GULPEN zu GULPERS!
Der bisher älteste, bekannte Vorfahr meiner Familie ist Joris Gülpen. Seinen Sohn Gerhard begleitet ein für die damalige Zeit vielleicht typisches, für uns jedoch ein besonderes Schicksal: Gerhard aus dem „Gülpen-Ort“ Würselen heiratete 1755 Lucia Vrusch. Sie und ihr 8. Kind starben bei der Geburt. Nun heiratete Gerhard Gülpen die Maria Elisabeth Arnolds in Heerlen. Die Familie hiess fortan Gulpen. Maria hatte 9 Geburten. Einer der Söhne heiratete in Schaesberg Petronella Haas. Ihre Kinder trugen nun den Namen Gulpers!

Hier ist erst mal Schluß mit Gulpen - aber es wird weiter daran gearbeitet...

 
     
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